Hoffnungs-Messe
für Sopran-Solo, gemischten Chor und Instrumentalensemble
von Bettina Weber
Besetzung
Sopran-Solo | auch Mezzosopran oder Tenor, große Partie, Schwierigkeitsgrad anspruchsvoll |
gemischter Chor | SATB oder SSAB, große Partie, Schwierigkeitsgrad mittel bis anspruchsvoll |
Begleitung
Flöte | |
Klarinette | |
Violine | |
Viola | |
Violoncello | |
Orgel oder Klavier |
Eine Aufführung mit reiner Klavier- oder Orgelbegleitung ist zulässig, hierbei dient der Klavierauszug als Aufführungsmaterial.
Aufführungsdauer: ca. 30 Minuten
Erläuterungen zum Stück
Die Hoffnungs-Messe ist Ergebnis eines Arbeitsstipendiums der Hessischen Kulturstiftung im zweiten Corona-Jahr 2021.
Hierbei schwebte mir von Anfang an ein Stück vor, in welchem die liturgischen Texte kommentiert und hinterfragt werden.
Vorbild hierfür war für mich in gewisser Weise Leonard Bernsteins „Mass“, in welcher die traditionellen Messetexte (vorgetragen durch den gemischten Chor) von einem kleinen Chor und Solisten „auseinandergenommen“ werden, was den Prediger, der zu Beginn des Stücks voller Überzeugung zum Gebet aufruft, mit Verlauf der Messe immer unsicherer wird und sich mehr und mehr in floskelhafte Reden und Aufforderungen flüchtet.
Auch in meiner Hoffnungs-Messe wirft die Solostimme in der ersten Hälfte Zweifel und Fragen auf, kommt aber – anders als bei Bernstein – mehr und mehr zu dem Schluss, dem Vertrauen in das Leben, in Schicksal und Fügungen den Vorzug zu geben.
Dem Chor kommt in der „Hoffnungs-Messe“ der Part der wahren Gläubigen zu. Bei den reinen Chorpassagen wird eine freie deutsche Übersetzung der Messetexte gesungen, begleitet der Chor die Solostimme, geschieht dies mit dem originalen lateinischen Text.
Die Hauptnummern für den Chor sind zum einen das „Sanctus“, welches u.a. die Textpassage enthält „Alles was geschieht, hat seinen Sinn, drum wollen wir es nehmen geduldig hin und auch im Zweifel denken dran: was Gott tut, das ist wohlgetan.“
In Anlehnung an diesen Textabschnitt verwende ich im „Agnus Dei“, der zweiten Hauptnummer des Chores, den Choral „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ als Cantus firmus in einem polyphonen Satz, zunächst im Bass, dann im Tenor, schließlich im Sopran, um homophon in der Phrase „Gib, dass uns Hoffnung ist beschieden, schenk uns und allen Menschen Frieden“ zu enden.
Klangbeispiele
Kyrie - Angst
Bettina Weber - Sopran, Das neue Bergquartett, Mitschnitt der Uraufführung 02.02.2024
Studio Frankfurter Berg
Credo - Suche (Auszug)
Bettina Weber - Sopran, Das neue Bergquartett, Mitschnitt der Uraufführung 02.02.2024
Studio Frankfurter Berg
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